Jugendliche und Erwachsene für den Erhalt der Natur zu sensibilisieren – das war das Anliegen des Naturerlebnistags der Pollichia-Kreisgruppe Donnersberg und des Streuobstprojekts in Weitersweiler. Auf Teich- und Wiesengrundstücken im Häferbachtal sowie im Deutsch-Französischen Obstgarten wurden am Samstag den ganzen Tag über kleine Rundgänge mit Naturbeobachtungen angeboten.
Wie Ortsbürgermeister Thomas Busch bei der Begrüßung erklärte, sei ihm wichtig, dass alle Bürgerinnen und Bürger in Weitersweiler gemeinsam gut leben könnten. Die könne nur gelingen, wenn jeder einzelne sich bemühe, die Umwelt zu schätzen und zu schützen. Dazu leiste diese Aktion einen besonderen Beitrag.
Bernhard Schmitt, Vorsitzender der Pollichia-Kreisgruppe Donnersberg und zugleich Sprecher des örtlichen Streuobstprojekts, hob das Bemühen beider Gruppierungen hervor, sich im Ort und in den Gemarkungen der Gemeinden aktiv für eine intakte Lebenswelt zu engagieren. Man könne gar nicht genug Aktionen organisieren, um die Menschen immer wieder auf die Probleme aufmerksam zu machen, die Umweltverschmutzung und Klimawandel mit sich bringen, erklärte Dr. Michael Leible, der zweite Vorsitzende der Pollichia. Beispielsweise wären in den letzten 30 Jahren mehrere tausend Insektenarten ausgestorben.
Faszinierend waren die Rundgänge durch die Naturwiese des Deutsch-Französischen Obstgartens. Dr. Markus Setzepfand erläuterte den Zweck der Streuobstwiesen und zog Vergleiche zur Nutzung von Obstbäumen im vergangenen Jahrhundert. Gut verständlich erklärte er den Besuchern zahlreiche Pflanzen und Schmetterlinge, die man häufig sieht, aber nicht wirklich kennt. Vom Kleinkind bis zu den Senioren waren alle Altersgruppe vertreten. Bei den Rundgängen konnten sie von Bernhard Schmitt auch Interessantes zur Imkerei und zum Anbau von Streuobst erfahren.
Für die Beantwortung von Fragen, zum Beispiel zur Obstbaum-, Garten- oder Teichpflege, sowie für die Ausgabe fundierter Poster und Materialien standen Dr. Matthias Kroner, Antje Stopp-Schien, Uta Günter und Heidrun Schneider an den Info-Ständen zur Verfügung.
Eine ganz andere Welt lernten die Besucher an der zweiten Station kennen. Dr. Leible zeigte ihnen die Pflanzen, Vögel und Amphibien in den Wiesen am Häferbach in der Nähe des Campingplatzes. Besonders spannend war es für die jungen Besucher, mit Sieb und Kescher verschiedene Kleinstlebewesen im Häferbach und in den Tümpeln zu erforschen. So die Larven von Teichmolch, Bergmolch und Libellen. Interessiert beobachteten die Besucher die Spitzschlamm-Schnecke, die Schmuckschildkröte oder die Teichfrösche, die auf Seerosenblätter saßen.
Udo Weller lud zu einem Streifzug durch die umliegenden, extensiv bewirtschafteten Wiesen im Häferbachtal ein. Sie bieten einem breiten Artenspektrum eine gute Lebensgrundlage, so zum Beispiel 20 verschiedenen Schmetterlingsarten. In den Streuobstwiesen brachte es Weller auf 10 Schmetterlingsarten, über deren Lebensweise er viel zu erzählen hatte.
Ihr Ziel, Kindern und Erwachsenen in ihrem Wohnort verschiedene Naturlebensräume in verständlichen Worten und an Beispielen zu erklären, haben die Experten der Pollichia mit dieser Veranstaltung absolut erreicht. Wer den diesjährigen Naturerlebnistag verpasste, hat in zwei Jahren erneut die Gelegenheit. Denn dann wird er wiederholt, um zu schauen, ob sich Veränderungen in der Biotop-Entwicklung eingestellt haben.

Linkes Bild: Die drei Fachmänner Dr. Markus Setzepfand (Experte für Streuobstwiesen und Botanik), Bernhard Schmitt (Vorsitzender Pollichia-Kreisgruppe Donnersberg), Dr. Michael Leible (2. Vorsitzender Pollichia-Kreisgruppe-Donnersberg und Amphibien-Experte) sowie Thomas Busch (Ortsbürgermeister Weitersweiler) begrüßten die Besucher und führten in den Naturerlebnistag ein.

Rechtes Bild: Dr. Markus Setzepfand (ganz rechts) führt eine Besuchergruppe durch den dt.-frz. Obstgarten und erläutert neben dem Baumbestand zahlreiche Pflanzen. Den Abschluss des Rundgangs bildete das Bienenhaus, das vom Betreuer und Mitinitiator des Obstgartens Bernhard Schmitt vorgestellt wurde (Text: Pollichia).
Text und Fotos: Jürgen Cronauer, Erstveröffentlichung in „Göllheim aktuell“.