Beim von der POLLICHIA Donnersbergkreis e.V. veranstalteten Tag der Artenvielfalt waren mehr als 30 Teilnehmer in das Renaturierungsgebiet am Eisbach gekommen und beteiligten sich in dem erst vor zwei Jahren neu geschaffenen Feuchtgebiet an der Artensuche. 

Nach der Eröffnung durch Michael Leible, den 2. Vorsitzenden der POLLICHIA Donnersberg, begrüßte der erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Leiningerland, Bernd Findt, die Teilnehmer. Er sei gekommen, um sich die Entwicklung der Artenvielfalt seines “Herzensprojektes“ anzuschauen. Fachliche Unterstützung erhielt die POLLICHIA durch die Biologen des „Artenfinder Teams“ von der „Stiftung Natur und Umwelt“ aus Mainz, die auch zahlreiches Informationsmaterial mitgebracht hatten. Andreas Valentin aus Ebertsheim, der die Renaturierung geplant hatte, freute sich, dass sein Projekt nun durch biologische Untersuchungen begleitet wird. In zwei Jahren soll das Renaturierungsgebiet erneut untersucht werden.

Am Vortag hatten Mitglieder der POLLICHIA Krebsreusen im Eisbach und in den Stillgewässern Amphibienreusen ausgelegt. Es konnten große Mengen Signalkrebse gefangen werden. Dietmar Bernauer von der POLLICHIA Donnersberg Gruppe informierte, dass die Signalkrebse auf der Liste der invasiven Arten stehen, da sie durch die Übertragung einer Krankheit die heimischen Flusskrebse nahezu ausrotten und mit ihrer Ausbreitung weitere heimische Arten beeinträchtigen. In den Amphibienreusen konnte Michael Leible verschiedene Frosch- und Molcharten fangen und bestimmen, was auch ein Bestandteil seines Amphibienkartierungsprojektes ist. Sogar ein gerade an Land gegangenes Jungtier der Wechselkröte, die wegen ihrer starken Bedrohung streng geschützt ist, wurde entdeckt.

In kleinen Gruppen machten sich die Teilnehmer mit unserem Schmetterlingsexperten Udo Weller und dem Libellen- und Vogelexperten Markus Hundsdorfer auf die Suche nach diesen Tierarten. Es konnten 12 Schmetterlingsarten, 11 Libellenarten und 19 Vogelarten nachgewiesen werden. Die Gruppe um die Biologen der „Stiftung Natur und Umwelt“ hatten sich die Bestimmung von Käfern und Spinnen vorgenommen. Unter anderem konnten sie, die Labyrinthspinne, die Wolfsspinne, die Schilfradspinne und den Zipfelkäfer finden. Mit Keschern und Sieben wurden Kleinlebewesen im Wasser eingefangen und in mit Wasser gefüllten Schalen überführt und dann bestimmt. Darunter waren verschiedene Wasserkäfer, Fliegen- und Libellenlarven. Eine Freude für jeden Pflanzenliebhaber war die Bestimmung der botanischen Artenvielfalt unter der Leitung unseres Botanikexperten Markus Setzepfand. Es gab viel Interessantes zu beobachten, denn 129 Pflanzenarten wurden nachgewiesen und dokumentiert.

Ein besonderes Highlight war die Befischung des Eisbachs, welcher wegen der heftigen Regenfälle an den Vortagen eine starke Strömung aufwies und deshalb nur schwer zu befischen war. Trotz dieser Widrigkeiten konnte Dietmar Bernauer in Wathosenmontur zahlreiche Gründlinge, Bachforellen, Rotaugen, Bachschmerlen und einen prächtigen Flussbarsch in den Fluten fangen. Die Fische wurden in Aquarien den Teilnehmern demonstriert, deren biologischen Eigenschaften erklärt und dann wieder zurückgesetzt.

Auch das Wetter spielte mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen mit, weshalb es für Jung und Alt eine gelungene Veranstaltung war. Es gab viel positive Resonanz von den Teilnehmern und wir dürfen gespannt sein, was es in zwei Jahren Neues zu entdecken gibt.

Text: Dr. Michael Leible

Erkundung der Fauna und Flora im Eisbach-Renaturierungsgebiet bei Ebertsheim

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