Anstelle der früheren monatlichen Reports sollen ab jetzt Reports zu einem Quartal erfolgen, wobei der meteorologische Winter die Monate Dezember, Januar und Februar umfasst. Es werden hauptsächlich Daten der Station Kirchheimbolanden vorgestellt, daneben in geringem Umfang Daten der weiteren Stationen in Göllheim, Obermoschel, Rockenhausen und Winnweiler. Die fünf Stationen wurden vom Verein POLLICHIA finanziert, der Betrieb erfolgt in Kooperation mit der der Fa. MeteoGroup und der jeweiligen Kommune, im Fall Göllheim mit der Fa. Dyckerhoff Zementwerke.
Die Station in Kirchheimbolanden war Ende Januar teilweise für 10 Tage ausgefallen. Die Lücke wurde mit Daten der nahe gelegenen DLR Station Weierhof ergänzt (DLR = Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum).

Wie z.T. bereits von den Medien berichtet, war auch der vergangene Winter im Mittel eher mild, trotz der Kältephase in der zweiten Februarwoche. In erster Linie drückt sich dies in der Durchschnittstemperatur aus: in Kirchheimbolanden betrug sie im Dez. 3,9°C, im Jan. 1,9°C und im Feb. 2,9°C. Die nachfolgenden Diagramme zeigen, dass es nur wenige Wintermonate gab, in denen die mittl. Temperatur unter 0°C fiel.
Bemerkenswert ist eine enorme Temperatursteigerung ab Mitte Februar: am 13.02. betrug die Mindesttemperatur in Kibo -10,9°C, 11 Tage später (am 24.02.) erreichte die Höchsttemperatur 19,7°C. Dies entspricht einer Differenz von über 30°, die Höchsttemperatur lag an drei Tagen hintereinander über 19°C. In Göllheim, Obermoschel und Rockenhausen wurden Ende Februar sogar 20°C erreicht bzw. leicht überschritten. Die Durchschnittstemperaturen unterscheiden sich nur minimal von Kibo, sie bestätigen durchweg den allg. Trend der Temperaturerhöhung.

Abb. 1 links zeigt für die Station Kibo den Verlauf der Temperatur (oben) sowie die Niederschläge (unten) in den drei Wintermonaten.
Auffällig ist die warme Phase unmittelbar vor Weihnachten mit Tagesmitteltemperaturen von ca. 12 °C, die milde Zeit etwa Ende Januar, der Kälteeinbruch in der 2. Februarwoche und die folgende warme Phase.

In Kibo traten im Dez. 10, im Jan. 16 und im Feb. 15 Frosttage auf, d.h. das Minimum der Temperatur lag unter 0 °C. Wie zu erwarten lag die Zahl der Frosttage bei den Stationen im westlichen Teil des Kreises etwas höher (Rockenhausen 47 Tage, Winnweiler 44 Tage, Obermoschel nur 40 Tage), während Göllheim mit 48 Frosttagen die größte Anzahl erreichte.

Die Niederschlagsmenge lag in Kibo mit insges. ca. 155 mm (recht gleichmäßig auf die drei Monate verteilt, d.h. je Monat ca. 50 mm) im langjährigen Durchschnitt. Die Regenmengen waren jeweils niedrig und unterdurchschnittlich. In der Kältephase Anf./Mitte Februar fiel auch in niedrigen Lagen im gesamten Kreis Schnee, der einige Tage liegen blieb.
Der Donnersberg hatte von Mitte Dezember bis Mitte Februar eine weiße Haube. Die (an sich geringen) Schneemengen zogen bekanntlich sehr viele Ausflügler an.
In Göllheim war die Regenmenge genau so hoch wie in Kibo, im westlichen Teil des Kreises lagen die Niederschlagsmengen etwas höher (Obermoschel 200 mm, ROK 184 mm, Winnweiler 188 mm).

In Abb. 2 (links), 3 und 4 (s.u.) werden die monatl. Werte für Temperatur, Anzahl von Frosttagen und Niederschlag für die Wintermonate Dezember, Januar und Februar der Station Kibo für die Jahre 2010 bis 2020 bzw. 2021 angezeigt.
Diese Darstellung soll den Vergleich mit früheren monatlichen Artikeln erleichtern.

Abb. 3 (links): mittlere Temperatur, Anzahl von Frosttagen und Niederschlagsmenge für den Monat Januar von 2010 bis 2021.

Eine anschauliche Darstellung der Härte bzw. Kälte eines Winters ist die Angabe der Anzahl von Frosttagen (s.o.).


Der harte Winter 2010 kommt in allen drei Monaten zum Ausdruck, während die Winter 2016, 2017 und 2018 jeweils nur in den Monaten Dezember, Januar und Februar zur Geltung kommen.
Allgemein ist in dem 11- bzw. 12-jährigen Zeitraum eine Abnahme sowohl der Temperatur als auch der Anzahl
Frosttage zu erkennen.

Abb. 4 (links): mittlere Temperatur, Anzahl von Frosttagen und Niederschlagsmenge für den Monat Februar von 2010 bis 2021.

Starkwinde waren über den gesamten Zeitraum weder in Kibo noch in Winnweiler zu verzeichnen.
Die max. Windgeschwindigkeit betrug 78 km/h (am 21.01. in Winnweiler) bzw. 74 km/h (am gleichen Tag in Kibo).

Hier wurde nur eine kleine Menge aller Daten, hauptsächlich von der Station Kibo, präsentiert. A.W. gibt der Autor gern Auskunft über weitere Daten bzw. über alle fünf Stationen. Interessenten werden gebeten, das Postfach „info@pollichia-donnersberg“ zu kontaktieren.

Zu langjährigen Trends und Zeitreihen für Deutschland siehe den DWD Klimareport

Tabellen der Messwerte

Zunächst sollen die wichtigsten Messwerte der fünf Stationen für die Monate Dezember, Januar und Februar im gesamten Messzeitraum von 2010 bis 2020 bzw. 2021 kurz in Form von Tabellen vorgestellt werden. In einigen Fällen wurden Zeiträume des Ausfalls mit Werten von Nachbarstationen ergänzt, u.a. auch der DLR Station Weierhof.

Vergleich des westlichen mit dem östlichem Teil des Donnersbergkreises

Als Ergänzung des Reports wird in den Anhängen ein Vergleich einiger wichtiger Parameter (z.B. Mittl. Temperatur, Niederschlagsmenge, Anzahl Frosttage) zwischen dem westlichen Teil (Stationen Rockenhausen, Winnweiler, Obermoschel) und dem östlichen Teil (Kirchheimbolanden, Göllheim) gezeigt. Um den Report übersichtlich zu halten, sind die Grafiken als Galerie in einer 3 * 3 Matrix angefügt. Die Grafiken können durch Anklicken vergrößert dargestellt werden.

Obere Reihe, von links nach rechts:
Tabelle zu den Monaten Dezember 2020, Januar & Februar 2021 für die Jahre 2010 bis 2020 / 2021. Im oberen Drittel sind die Daten des östl. Teils, in der Mitte die des westl. Teils und im unteren Teil die Differenz angegeben.
Mittlere Reihe:
Diagramm zu den Monaten Dez. 2020, Jan. & Feb. 2021 für die Jahre 2010 bis 2020 / 2021 mit den Parametern Mittl. Temperatur und Niederschlagsmenge, jeweils für den westlichen und den östlichen Teil des Kreises
Untere Reihe:
Diagramm zu den Monaten Dez. 2020, Jan. & Feb. 2021 für die Jahre 2010 bis 2020 / 2021 mit der Differenz des westl. gegenüber dem östl. Teil. Positive Werte bedeuten, dass die westl. Werte größer sind.

Zur Interpretation:
Die Tabellen geben für die jeweiligen Parameter im oberen Teil den Mittelwert für den östl. Teil an, darunter den Mittelwert für den westl. Teil, in der unteren Reihe ist direkt die Differenz angegeben (westl. Wert – östl. Wert). Ist die Differenz positiv, wie es z.B. für die Niederschlagsmenge der Fall ist, bedeutet dies, dass die Regenmengen im westl. Teil größer als diejenigen im östl. Teil sind. Dies ist durchweg für fast alle Jahre und alle drei Monate der Fall, mit Ausnahme des Januar 2014, wo jedoch die Differenz mit ca. 1,5 mm sehr gering war.
Der Vergleich der Mitteltemperatur zeigt kaum Unterschiede. Die Monate Dezember und Februar waren im östl. Teil meist etwas wärmer (d.h. die Differenz ist hier negativ). Ein Ausreißer ist der Januar 2010, hier war die mittl. Temperatur im westl. Teil merklich höher (0,6°C gegenüber -2,2°C, d.h. 2,8°C Differenz).
Die Anzahl von Frosttagen zeigt i.d.R. keine drastischen Unterschiede. Bemerkenswert sind die Differenzen im Winter 2020, wo im Dezember und Februar im Westteil eine merklich größere Anzahl von Frosttagen auftrat (d.h.Differenz im Dez. 2,7, im Feb. 1,7 Tage) , der Januar sich jedoch umgekehrt verhielt, d.h. hier waren im Ostteil mehr Frosttage zu verzeichnen (13 gegenüber 9).

Report zum Wetter im Winter 2020 / 2021 für den Donnersbergkreis

Ein Kommentar zu „Report zum Wetter im Winter 2020 / 2021 für den Donnersbergkreis

  • 12. März 2021 um 09:46 Uhr
    Permalink

    Gute Information, gerade in der Zeit der Klimaveränderung. Damit lassen sich auch Zusammenhänge auf die Artenentwicklung im Donnersbergkreis untersuchen. Hier wird der Vorteil einer interdisziplinären Ausrichtung der POLLICHIA deutlich.

    Für meine feldherpetologischen Untersuchungen wäre ein Vergleich zwischen der westlichen und der östlichen Donnersbergseite auch sehr interessant. Vielleicht kann so ein Vergleich auf der Seite einmal eingestellt werden.

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