Der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling

Wenn man sich an der neuesten Roten Liste der Tagfalter des Landes Rheinland-Pfalz orientiert, kommt er rund um den Donnersberg überhaupt nicht vor. Die Rede ist vom Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris nausithous). Und doch wird er seit mehreren Jahren von Artenkennern der POLLICHIA Donnersberg im Spendeltal bei Steinbach beobachtet. Der Falter ist nach der BArtSchV(2005) besonders geschützt und im Anhang II und IV der FFH-Richtlinie gelistet. In Rheinland-Pfalz gilt er als gefährdet. Für seine gesamte Entwicklung ist er unabdingbar auf die Existenz des Großen Wiesenknopfs und der Rotgelben Knotenameise angewiesen.
Seine Flugzeit ist von Ende Juni bis Ende August und wer zurzeit im Spendeltal nach dem Großen Wiesenknopf sucht, wird den Falter ausschließlich an dessen Blüten saugend finden. Die Unterseite des Schmetterlings ist einfarbig zimtbraun mit hellrandigen dunklen Augenflecken. Randflecken wie bei seinem Verwandten, dem Hellen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, fehlen. Die Flügeloberseite ist beim Weibchen einfarbig zimtbraun und beim Männchen blaugrau mit einem breiten dunklen Rand.
Die Eiablage erfolgt ausschließlich in das Innere der Blüte des Großen Wiesenknopfes. Die Raupe frisst sich dann nach außen und lässt sich, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht hat, zu Boden fallen und wartet darauf, von der Rotgelben Knotenameise (Myrmica rubra) in deren Bau entführt zu werden. Dort ernährt sie sich dann von den Eiern und der Brut, überwintert im Ameisenbau und verpuppt sich dort im Frühjahr. Den Duft der Wirtstiere nachahmend, bleibt sie unbehelligt. Erst der geschlüpfte Falter, dem der Duft nicht mehr anhaftet, ist dann gefährdet und muss sehen, dass er schnellstmöglich das Ameisennest verlassen kann.
Text und Foto: Udo Weller