Ein Storchenland war es nie, das Violental und auch das Mittlere Pfrimmtal nicht. Zumindest wenn man den früheren Erzählungen der Groß- und Urgroßeltern Glauben schenkt, deren Erinnerungen bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts zurückreichen. Zu trocken sei es in dieser Gegend im Südosten des Donnersbergkreises und es fehlten die Wiesen mit reichlichem Nahrungsangebot an Mäusen, Amphibien und sonstigem Kleingetier für „Adebar“ und seine Aufzucht.

So bleibt auch eine seit einigen Jahren an der Pfrimm aufgestellte Nisthilfe ungenutzt. Sie scheint die großen Vögel bisher nicht animiert zu haben, sich niederzulassen.

Und doch kann man sie hin und wieder zur Erntezeit beobachten, wie sie auf Stoppeläckern auf der Nahrungssuche sind. Bereits auf der Wanderschaft in Richtung Süden rasteten am 26. Juli 2020 diese drei Weißstörche bei Biedesheim. Einer von ihnen war beringt. Hoffentlich kommen sie im nächsten Frühjahr wieder wohlbehalten nach Mitteleuropa zurück. Wir wünschen eine gute Reise:

Schon im Juli 2015 konnte der Autor vier Weißstörche an ungefähr der gleichen Stelle beobachten, wo sie nach einem heftigen Gewittersturm rastend in Erscheinung getreten waren. Bei einem von ihnen war es damals möglich, mit der Kamera nah genug herangehen, um die Ringnummer registrieren zu können und sie an die Beringungszentrale in Radolfzell weiterzuleiten, wo man die Herkunft und das Alter des Vogels als bekannt festgestellt hat.

Bilder und Text Udo Weller

Gefiederte Reisegruppe im Violental

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